Spaziergang zu den Gänsesägern der LBV-Kreisgruppe Forchheim

©Nicolai Haemmerle – im Vordergrund eine Schnatterente und hinten Krickenten
©Nicolai Haemmerle – im Vordergrund eine Schnatterente und hinten Krickenten

Mitte Januar traf sich die Kreisgruppe Forchheim des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) mit naturinteressierten Gästen zur Mitwinter-Vogel-Zählung bei einen „Spaziergang zu den Gänsesägern“ unter der Leitung von Ute Wild an der Schleuseninsel in Forchheim.

 

Der Gänsesäger ist, trotz des fälschlichen Namens, ein Entenvogel, der bei uns nur zur Winterzeit vorkommt. Er frisst in Gegensatz zu den meisten Enten kleine Fische. Das macht ihn unbeliebt und es werden Stimmen für die Freigabe von Abschüssen laut. Nur wenige Hundert dieser grazilen Vögel brüten meist in Südbayern. Trotz der geringen Anzahl von Brutpaaren und den wenigen „Winterziehern“ aus Skandinavien und der Polarregion (auf die die Forchheimer zu sehen gehofft hatten), wird er immer wieder für den Rückgang des Äschen Bestandes verantwortlich gemacht – was aber, aus Sicht von Helmut Schmitt, Vorsitzender der LBV Kreisgruppe Forchheim, nicht der alleinige Grund sein kann. So müssten hier u.a. auch die immer stärker werdende Freizeitnutzung und der steigende Sedimenteintrag in Flüsse und Bäche betrachtet werden.

 

© Ute Wild – Die Teilnehmenden des Spaziergangs
© Ute Wild – Die Teilnehmenden des Spaziergangs

Bei herrlichem Winterwetter „spazierten“ die 12 Teilnehmer zuerst am Kanal entlang – der auf den ersten Blick recht „trist und leer“ wirkte. Aber auf dem zweiten Blick stellte sich heraus, dass am gegenüberliegenden Ufer, die eine oder andere sehenswerte Art zu entdecken war. So konnten ca. 15 Krickenten, deren grünlich schimmernden Federpartien, herrlich im Sonnenlicht strahlten, beobachtet werden. Die Krickente ist eine in unserer Region seltene Art – gleiches gilt auch für die Schnatterente, die sich ebenfalls am Ufer versteckte. Ein weiteres Highlight war ein „türkis farbiger Edelstein“, der nur wenig über der Wasserfläche flog – ein Eisvogel! Sehr erfreulich waren auch mehrere „Grünfüßige Teichhühner“, die ebenfalls am Ufer entdeckt wurden. Helmut Schmitt merkte an, dass der auch „Teichralle“ genannte Vogel, früher ein häufiger Brutvogel bei uns war, aber immer seltener wird. Er ist dem bekannteren Blässhuhn ähnlich, unterscheidet sich aber vor allem durch das rote Stirnschild, den grünen Beinen und der gelben Schnabelspitze.

© Ute Wild - Ausschnitt des Biotops (Kanalabschnitt)
© Ute Wild - Ausschnitt des Biotops (Kanalabschnitt)

Insgesamt konnte die Gruppe 30 verschiedene Vogelarten sehen oder hören – für diese Jahreszeit ein sehr schönes Ergebnis.

 

Trotz des Ausbleibens des Gänsesägers war es ein sehr gelungener Spaziergang!

(Text: Helmut Schmitt)